Es ist nicht leicht, das Essentielle aus rund 40 Jahren als (Teilzeit)- Krankenschwester herauszufiltern. Ich kann nur sagen, dass ich diese Tätigkeit noch immer mag und es mich mit tiefer Zufriedenheit erfüllt, einem hilfsbedürftigen Menschen mit Kompetenz, Empathie und Humor zur Seite zu stehen. Gelegentlich kann ich auch meine musikalischen Neigungen einbringen...

 

 

Dies ist das Hospiz St.Hedwig in Köln Rondorf, wo ich von 2014 bis 2019 einige Tage im Monat als Krankenschwester gearbeitet habe.

Es ist ein guter Ort, freundlich und lichtdurchflutet. Ein Ort des Lebens. Auch wenn die meisten Gäste letztendlich hier sterben.

Auch wenn frau schwerstkrank ist, möchte sie sich vielleicht nochmal die Haare färben, und ein leckeres Kaltgetränk genießen und singen und ein Video davon machen...

Diesem jungen Gast im Hospiz, der, wie man sieht, immer zu Scherzen aufgelegt war, war es sehr wichtig, trotz seines Hirntumors, der ihn erblinden ließ und zuletzt ans Bett fesselte, anderen Menschen Mut zu machen. Im Sommer 2017 bat er mich, ein Schlaflied für ihn zu schreiben. Als ich ihn fragte, was denn darin vorkommen solle, wurde klar, dass es ihm nicht nur um den Schlaf, sondern auch um "Schlafes Bruder", den Tod, ging. Nach etlichen Versuchen hatte ich einen musikalischen Ansatz, der auch sofort seine Zustimmung fand. Die einleitenden Worte, die er dazu sprechen wollte, nahm ich in seinem Krankenzimmer auf.  Es war ihm wichtig, etwas zu hinterlassen, so machten wir mit Unter -stützung des Hospizfördervereins eine CD von den Aufnahmen

Zwei  Wochen nach Abschluss des Projektes verstarb Herr W., kurz nach dem er sich noch ein opulentes Frühstück bestellt hatte, ruhig und friedlich  in seinem Bett.

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